Die alte Taschenuhr meines Urgroßvaters kommt aus einer Zeit, dem Kaiserreich, mit der wir scheinbar gar nichts mehr zu tun haben. Welch grandioser Irrtum. Wie alt mag es sein das gute alte Stück? Wann und aus welchem Anlass hat er sie wohl bekommen? Kurz vor dem 1. Weltkrieg vielleicht als er Anfang 20 und ein zorniger junger „Sozi“ war, geheiratet hatte und sein Sohn, mein Großvater, geboren wurde? Nach seinem Tod gehörte die Uhr dann zu den ganz wenigen Stücken, die nicht einfach achtlos in den Müll wanderten, sondern für die nächsten Jahrzehnte in einer Schrankschublade meiner Eltern verschwanden.
Wertarbeit out, Designwert in?
Wertewandel, ja Werteverfall. Das Wort hat es in sich. Man hört es, denkt an den Aktienindex und erzittert. Das letzte mal, dass in Deutschland eine Wortschöpfung mit dem Bestandteil „Wert“ Furore machte, ist allerdings schon etwa hundert Jahre her: „Wertarbeit“, die Älteren erinnern sich. Gemeint war natürlich die deutsche. Mit diesem Kampfbegriff wollte der Werkbund auf dem Weltmarkt punkten. Und das klappte sogar. Toll. Aber das ist eben lange her, außerdem moralisch und zieht nicht mehr. Ist das eigentlich nicht schade? Weiterlesen
Fortuna lacht!
Von der letzten Spielwarenmesse habe ich eine Trophäe mit nach Hause gebracht: das Kugelspiel Fortuna – das ich kurz vor Messeschluss für meine Kinder gegen mein Bauhaus-Buch eingetauscht habe. Ein tolles Schnäppchen! Das manuelle Tischspiel, das 1926 in den finnischen Wäldern erfunden wurde, hat die Form eines Flippers und funktioniert auch im Prinzip genauso. Ein Archetyp! Weiterlesen
Teilentwarnung
Herr Peter Zec ist kein Professor mehr. Warum nur? Aber er behauptet immer noch, er könne den „Designwert“ berechnen. Mit Doppelklammern. Warum nur?
bp
Warum drumrumreden? „Deutsches Design“ geht nicht!
Immer wieder taucht die bohrende Frage auf: „Deutsches Design“, gibt es das überhaupt? Nein, natürlich nicht. Das scheitert schon daran, dass dieses ausgesprochen attraktive Hauptwort sich partout nicht mit diesem hässlichen Adjektiv einlassen will. „Deutsches Design“. Die rassige Schöne ziert sich einfach. Will nicht gehen mit dem Schmuddelkerl. Weiterlesen