Eines Baumes Rinde

Objet trouvé, Emily Polster, Bonn 16. April 2012

Gestern hat meine Tochter Emily, die in die dritte Klasse geht, eine Baumrinde mitgebracht, die sie auf dem Nachhauseweg entdeckt hat. Sie hat es in ihren Ranzen gesteckt und mir geschenkt. Das abgebrochene Stück ist etwas länger als 40 Zentimeter. Wir finden es beide sehr schön und ziemlich dick. Es hat viele Schichten. Emily hat mich auf das Moos hingewiesen.

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Brand Contest? Ist doch süß!

Dieses Hündchen ist vielleicht auch eine Marke

Der Rat für Formgebung, das höchste Designgremium der „BRD“  (also quasi der Designrat der Weisen), gibt bekannt: „Weiterkommen durch Weiterdenken: Deshalb erforschen und entwickeln wir Design immer weiter.“ Da kann man einfach nur sagen: Weiter so! Ja früher, da wurde nur in verstaubten Universitäten geforscht oder in irgendwelchen Instituten (eben Forschungsinstituten). Heute machen das auch Leute, die eigentlich für Marketing bezahlt werden. Einfach so. Weiterlesen

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Conrans Empire

Eingewickelter Turm des Londoner Design Museums (angeblich ein geheimes Christo-Projekt)

In seiner Heimat widmet man ihm Ausstellungen. Außerhalb Großbritannien ist ein Name dagegen nur Eingeweihten bekannt. Dabei springt er einem von diesen schwer beladenen Büchertischen, die uns in der Fußgängerzone bewusst in den Weg gestellt werden und auf denen sich die Schöner-Wohnen-Titel stapeln, überall entgegen. Terence Conran – Sir, Urlondoner, Verleger, Stilberater, Highstreetexperte, Immobilienjongleur, Möbel- und Restauranterfinder -, der ständig mit Feingefühl irgendwelche Fäden zieht und dabei wie nebenbei noch die Welt beglückt, jedenfalls die Designwelt. Weiterlesen

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„Costa Concordia“, ein böses Omen?

"Serenade", der Ur-Schiffsriegel auf dem Rhein (zeitgenössische Postkarte)

Schiffe sind auch nicht mehr das, was sie mal waren. Dass die Idee, Passagiere beziehungsweise deren Unterkünfte optimal zu stapeln, schon zu einem frühen Zeitpunkt auf dem Rhein umgesetzt wurde, ist aus tourismuswirtschaftlicher Perspektive kaum verwunderlich. Nicht zuletzt in den Niederlanden, die ja bekanntlich an der Rheinmündung liegen und in Transportgeschäften jahrhundertelange Erfahrungen besitzen, fand diese Idee und deren daraus unmittelbar resultierende Formgebung schnell Anklang. Das führte zu völlig neuen Bootstypen: dem schwimmenden Kubus oder Klotz, dessen naher Verwandter das Klötze tragende Containerschiff ist. Während aber auf einen Containerfrachter dicht an dicht bis zu 10.000 Einheiten passen, erreichen selbst die größten Kreuzfahrtschiffe nicht mal die Hälfte an Passagierzahlen. Was wiederum ein Schlaglicht darauf wirft, wie sperrig der Mensch ist. Weiterlesen

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Stilkunde: Weich und geschwollen 1

Total körniger Abzug eines Originalfotos genau des Juhl-Sessels, der ihm kreative Flügel verliehen haben soll

„Organic Design in Home Furnishings“ (Organisches Einrichtungsdesign) hieß die Schau, die 1940 im New Yorker Museum of Modern Art stattfand, das damit (nach „International Style“ acht Jahre zuvor) bereits zum zweiten Mal als Sprachregulator fungierte. Ein schicker Name! Alle freuten sich über das Neugeborene, auch wenn es ein Kriegskind war und etwas fahle, eingefallene Backen hatte. Andererseits: Schon wieder einer dieser Stile, von dem man gar nicht so ganz recht weiß, ob es ihn tatsächlich gab, oder ob es nur ein Wortpopanz ist, der sich selbstständig machte und seitdem durch die Welt gespenstert. Diese drängenden Fragen werden nun in einem noch ziemlich neuen Buch behandelt: darin wird auch erstmals die komplette Design-Kommode mit ihren Stilschubladen der letzten 100 Jahre geöffnet. Da kommt so manche Stilblüte zum Vorschein. Weiterlesen

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