Finnland 1967. Wenn Finnen eine orangenfarbene Schere sehen, packt sie ihr Nationalgefühl und sie überprüfen diskret, ob es sich auch um das Original handelt – eine Fiskars-Schere „Made in Finland“. 1967 brachte die Firma Fiskars ein Modell auf den Markt, dessen organisch-ergonomisch geformter Plastikgriff in Hellorange leuchtete. Das leichte, handliche Schneidewerkzeug war eine Weltneuheit. Die neuzartige Schere wurde zum bekanntesten finnischen Industrieprodukt (mit technischer Hilfe des britischen Klingenherstellers Wilkensen und des deutschen auf Kunststoff spezialisierten Bayer-Konzerns). Obwohl es zugleich auch eines der am häufigsten kopierten Produkte ist, machte es Fiskars – einer der ältesten Industriebetriebe Finnlands – zum größten Scherenhersteller der Welt.
Das sture Beharren auf Vernunft machte Firskars, eine Marke die sehr spät auf dem deutschen Markt angekommen ist, zu soetwas wie dem Flaggschiff des finnischen Designs. In einem Land, in dem Designer wie Nationalhelden verehrt werden, ist letzteres schon eine beachtliche Leistung für eine Firma, deren Designer weitgehend anonym bleiben. Angeregt durch den internationalen Ruhm finnischer Designer hatte man es während der 50er Jahre bereits einmal mit dem Silberschmied Bertel Gardberg versucht. Doch erst die poppige Kunstoffschere – heute in anglizistischer Globalsprache Classic genannt – brachte den Durchbruch. Mittlerweile ist sie in der x-ten Generation und wird in zahlreichen Modellversionen angeboten. „Die Ergonomie kann immer verbessert werden“, meint Olavi Lindén, Fiskars Entwicklungschef, der noch mehr Merksätze parat hat, wie etwa: „Design ist die Kunst, die Verbraucherwünsche mit den Möglichkeiten der Industrieproduktion zur Deckung zu bringen.“ Oder: „Gutes Industriedesign muß die Produkte verbessern und die Kosten drücken.“ Oder: : „Wenn der Kunde das Produkte zuhause das erste mal benutzt, muß er noch eine positive Überraschung erleben.“ Hausphilosophie ist die Ergonomie und ein Positivismus, der neben den blanken Fakten kein anderes Kriterium kennt. Deshalb sieht man die sechs Mitarbeiter der Design- und Entwicklungsabteilung sehr häufig in Arbeitshandschuhen und Gummistiefeln. Alle Produkte werden wieder und wieder unter echten Arbeitsbedingungen getestet. Noch ein Merksatz aus dem fiktiven Handbuch des Funktionalismus: „Unser Design ist so klar und einfach wie nur irgend möglich.“ Die Sammlung internationaler Designpreise, die di9e finnischen Bauhausepigonen mittlerweile anhäufte, hat ehrfurchteinflößende Ausmaße, ist ihnen aber nicht wichtig. Größter Exportmarkt sind die USA, wo man jährlich allein viele Millionen kunterbunte Kinderscheren absetzt. Die Kids lieben Plastik .. bp
Ich liebe das tolles Design von diese Schere.Als ich einen Stück damals kauffte trotz den höhe Preis (70 Dm)war ich als
Kunstler hoch begeistert so eine tolle Dingue zu haben um meine Schablonen perfect auszuschneiden.