Wie verführerisch. Es geht um das neue „Design-Hotel“ Zuri Zanzibar: „Die grüne Oase steht für Wellbeing, außergewöhnliche Kulinarik und nachhaltigen Tourismus.“ Eine eierlegende Wollmichsau also. Und die empfiehlt sich auch „als Verlängerung zu einer Safari“, bekanntlich der Inbegriff „afrikanischer“ Authentizität.
Die effektive Abschottung von den Einheimischen ist an diesem „luxuriösen Rückzugsort“ natürlich garantiert. Denn er „liegt paradiesisch am 300 Meter langen hoteleigenen Strand auf der Gewürzinsel Unguja“. Im übrigen handelt es sich um den „weißesten Strand des Landes“, ‚weißer als weiß‘ sozusagen (das konnten früher nur Waschpulver) und in etwa genauso weiß wie die Gäste. Auch „Prison Island (ist) komfortabel zu erreichen“.
Diese professionell formulierten, so überaus nützlichen und kein bisschen rassistisch gemeinten Infos legte Herr Kai Simon, seines Zeichens Head of PR der Design Hotels AG, in meinen elektronischen Briefkasten.
Prison Island, die in der Kunstsprache Suaheli Changuu heißt, war im übrigen ein wichtiger Stützpunkt des ostafrikanischen Sklavenhandels. In Stone Town auf der Hauptinsel Zanzibar gibt es ein kleines Denkmal, das auf diese düstere Vergangenheit verweist. Es liegt sinnigerweise direkt neben der Anglikanischen Kirche, einem mächtigen Kolonialbau. Heutige Formen der Sklaverei sehen anders aus und finden oft nicht auf dem Marktplatz, sondern oft hinter verschlossenen Türen statt ..