
Mit oder ohne? Überlegt Jean-Louis Trintignant angesichts Eleonora Rossi Dragos (Estate Violenta 1959)
„Unter dem Hashtag #nomakeup posten Gwyneth Paltrow, Beyoncé oder Alicia Keys Selfies, die sie ohne Schminke zeigen. Doch wie schaffen es die Stars, trotzdem so unverschämt gut auszusehen?“
Diese Meldung von heute ist nicht aus Brigitte, Bella, Shape, Maxi, Myself oder irgendein anderen der zahllosen Fashion-Magazine, nein, sie stammt aus der Süddeutschen Zeitung. Journalismus mit leichtem leichtem Trump-Odeur. Nebenbei hat es natürlich immer jede Menge Frauen gegeben, die auf Effekte verzichten, und manchmal eben auch nicht. Ist das nicht schön?!
In der SZ heißt es dann weiter. „Seit Botox und intravenös verabreichtes Hyaluron Allgemeingut sind, haben perfekte Gesichter ein Glaubwürdigkeitsproblem.“ Klar erkannt, Gefahr schon fast gebannt ..
„Vor allem aber macht sich zunehmend Unmut breit über das allzu bereitwillige Erfüllen gängiger Schönheitsideale – weiblicher Unmut, hauptsächlich.“ Irre, was da bald wohl noch alles auf uns zukommt. Vermutlich ein „No-Makeaup-Movement“. Wow. Werden nun bald den diversen Parfümerien die Scheiben eingeschmissen?
„Der Feminismus gewinnt im Showbusiness immer mehr Anhängerinnen“. Einfach super! Und „dazu gehört auch der Ruf nach einer neuen Natürlichkeit.“ Was ist den daran, bitteschön, neu?
Ich habe heute im Supermarkt zwei junge Frauen gesehen, die ihren Gesichtszügen nach offensichtlich Schwestern waren und in ähnlichem Alter. Ansonsten sahen sie jedoch sehr unterschiedlich aus: Die eine schlank und attraktiv, die andere extrem übergewichtig. Das hat mich nachdenklich gemacht. Schönheit, die ja nebenbei vergeht wie alles, hat etwas mit Tragik zu tun ..
p.s.: Im Bonner Landesmuseum läuft, wie es der Zufall will, gerade gerade eine konterrevolutionäre Ausstellung: Evas Beauty Case (ohne Anglizismus geht’s in Germany nicht) noch bis Januar ’17: da kann man bestimmt bestimmt auch erfahren, wie Cleopatra Caesar mit ihren Schminktricks verführte ..
bp