Mein Vater kannte Blümchenkaffee, der so dünn ist, dass man das Blumendekor auf der Tasse sieht. Mein Vater kommt aus Chemnitz, wo man schon Bohnenkaffee trank, als die Lüneburger Heide noch gar nicht entdeckt war (Kolumbus hat bekanntlich einen großen Bogen darum gemacht).
Doch meine Urgroßmutter Emma, die vor dem Ersten Weltkrieg in Hattingen bei „Millionärs“ Kindermädchen war (und später wie ich in der Lüneburger Heide wohnte), besaß Sammeltassen. Da hat man zu Hause also kultiviert Kaffee getrunken. Eine Katze hatten sie auch ..
Eine der Sammeltassen hat überlebt und erzählt alte Geschichten aus Emmas Zeiten, die heute keiner mehr glaubt. Ihr Mann Adolf, war Sozialdemokrat und hat für den Tariflohn und den Bohnenkaffee gekämpft. Den konnte sich nämlich damals kein Arbeiter leisten. Dafür ist er oft entlassen worden ..