Missverstandenes Gerät meiner Kindheit

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Mein gutes altes Tomahawk, ein Spielzeug aus dem 20. Jahrhundert, das viel mitgemacht hat.

Hier sieht man den Tomahawk, den ich, als ich drei, vier, fünf Jahre alt war, mit mir rumgeschleppt und geliebt habe. Man beachte die deutlichen Gebrauchsspuren. Was ich damit gemacht habe, weiß ich allerdings nicht mehr so genau …

Zum Schädelspalten war es eher ungeeignet. Der Griff ist aus Bambus, die Klinge aus Gummi. Ursprünglich war der Tomahawk eine Wurfkeule. Später entwickelte es sich  zu einem Allzweck-Werkzeug, zum Beispiel zum Kleinholzmachen. Mein Großvater Adolf, der Kienspankenner, hätte sich sehr gefreut. Andere Verwendungsweisen waren: Mit Pfeifenkopf zum Rauchen, mit Hammerrückseite als wichtiges Werkzeug, mit Dorn als beidseitig tödlich wirkende Waffe. Häufig diente er als Geschenk. Die Verwendung als Handwaffe zum Werfen war dagegen eine relativ neue und eher seltene Funktion. Die allerdings von Hollywood aus nachvollziehbaren Gründen maßlos aufgebauscht wurde. Wer will schon Kienspanspalter in Cinemascope sehen?

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Echter Tomahowk aus dem19. Jahrhundert

Auch seine symbolische Wirkung war von Bedeutung, je nachdem, ob man dem Gegenüber den Friedenspfeifenkopf oder die Axtklinge zeigte. Das mit der Symbolik trifft auch auf mich zu. Mir diente es damals hauptsächlich zum Träumen, wenn wir in Winsen auf dem Galgenberg Cowboy und Indianer spielten. Der Berg hieß wirklich so.

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